12. April, 19 Uhr:
Ob am Supermarktregal, bei Netflix oder im Bett: Warum wollen wir, was
wir wollen? Sind unsere Bedürfnisse und Vorlieben biographischer Zufall?
Als bewusste Entscheidung gar Ausdruck unserer sogenannten
Individualität, die wir so gerne auf Instagram & Co inszenieren? Oder
werden unsere Bedürfnisse und Begehren vor allem durch die
Verhältnisse produziert, in denen wir leben – dem Kapitalismus?
Die Frage, ob es richtige, falsche, wahre und unwahre Bedürfnisse gibt,
beschäftigt linke Gesellschaftskritik schon lange. Mit Rückgriff auf
allerlei Philosophie von Karl Marx über Theodor W. Adorno bis Herbert
Marcuse und Ágnes Heller wird sich der Autor Thomas Ebermann auf unserer
Veranstaltung in der Roten Flora der Sache annehmen.
Wir sind überzeugt: In einer Gesellschaft jenseits des Kapitalismus –
ohne Konkurrenz, Klassen und Produktion, deren einziger Zweck ist,
Profit zu erzielen – könnten die Menschen ganz andere Bedürfnisse
entwickeln als im Hier und jetzt. Adorno schrieb einmal: „Wenn es einmal
kein Monopol mehr gibt, wird sich rasch genug zeigen, dass die Massen
den Schund, den die Kulturmonopole liefern, nicht brauchen.“ Doch wie
soll diese andere Gesellschaft entstehen können, wenn der Kapitalismus
es doch immer wieder schafft, den Menschen die Sehnsucht nach einer
Alternative zum brutalen, traurigen, langweiligen kapitalistischen
Alltag auszutreiben? Und sich die meisten eher ein Ende der Welt als ein
Ende des Kapitalismus vorstellen können?
Wir freuen uns, darüber am 12. April mit Thomas Ebermann und euch zu
diskutieren.